30.4.2022, 18 Teilnehmer, 10-15 Uhr, beim Grill zum Unstruttal
Teilnehmer: Holger Kössel, Heike Schneider, Christian Müller, Andreas Gminder, Sylvia Heidmann, Jochen Girwert, Christine Morgner, Wolfgang Stark, Andreas Vesper, Michael Kleinschmidt, Ulrike Welle-Hauber, Angela Günther, Tino Lindenlaub, Bärbel Kiefer, Barbara Nikelski, Erika Semmler, Stefan Kieser, Uwe Trambo
Bei sonnigem Frühlingswetter reisten 18 Pilzfreunde aus Thüringen, Sachsen und Niedersachsen ins Unstruttal (östlich von Bad Langensalza), um an der ersten ThAM-Exkursion 2022 teilzunehmen, die im NSG „Unstruttal zwischen Nägelstedt und Großvargula“ stattfand. Das Durchbruchtal mit seinem vielfältigen Mosaik von Trocken- und Feuchtbiotopen ist ein Refugium bedrohter Pflanzen- und Tierarten, das 1996 zum Naturschutzgebiet erklärt wurde. Die Unstrut durchbricht hier eine tektonische Aufwölbung am Ostrand der Mühlhausen-Bad Langensalzaer Mulde.
Die vielfältige Vegetation weist ehemalige Weinberge, Halbtrocken- und Steppenrasen, Frischwiesen, Gebüsche, Obst- und Kopfweidenbestände, Laubwaldgesellschaften, Hybridpappel- und Nadelbaumforste, aufgelassene Steinbrüche sowie Lehmgruben auf.
Im September 1965 wurde hier die Rote Liste 1 Art (vom Aussterben bedroht), der Gelbe Schuppen-Wulstling (Squamanita schreieri), der mykoparasitisch auf dem Fransigen Wulstling (Amanita strobiliformis) wächst, gefunden.
Bisher waren im MTB 4830 nur vier Pilzarten erfasst, die auf 131 Arten angehoben werden konnte. Für das NSG selbst wurden 113 Pilzarten (55 Basidiomyceten, 58 Ascomyceten) kartiert (siehe Anlage). Dass mehr Schlauch- als Ständerpilze bestimmt wurden, liegt an der tatkräftigen Unterstützung durch Peter Püwert. Pleospora phaeocomoides ist neu für Thüringen.
Pleospora phaeocomoides
In der Außenanlage des Gasthauses „Grill am Unstruttal“ erfolgte die Fundauswertung bei einem kühlen Getränk und Thüringer Rostbratwurst.
Angela Günther, Exkursionsleiterin
Mikro Fotos von Peter Püwert, Gyromitra ancilis A. Vesper