bookmark_borderExkursion zu den Katzhütter Saftlingswiesen

Termin: 09.11.2024 / 10:00 Uhr – 14:00 Uhr
Ort: Großbreitenbach / MTB 5432,13
Teilnehmer: 15 und ein Hund
Exkursionsführung: Claudia Hämmerling

15 gut gelaunte Pilzfreunde, 1 gut gelaunter Hund, Kaiserwetter, etwa 100 Pilzarten, darunter auch einige der erhofften Saftlingsarten, sorgten für einen schönen Exkursionstag. Einiges im Vorfeld war suboptimal gelaufen. Das ursprünglich für die Exkursion vorgesehene Saftlingshabitat war im Zuge von Erdarbeiten an einem Teich zerstört worden. Dann waren die Nachttemperaturen kurz vor der Exkursion auf zwei Grad unter Null gefallen. Viele Pilze waren erfroren. Darauf hatte ich in der Einladung hingewiesen, um allzu hohe Erwartungen zu dämpfen. Am Ende zerschlugen sich die Befürchtungen.

Wanderung zur Wiese


Bei 3 Grad über Null starteten wir am Parkplatz im Ort und fuhren in Fahrgemeinschaften zum Waldrand am Amselheim. Von dort ging es zu Fuß bergauf durch das Amseltal. In den Thüringer Restwaldstücken gab es noch einiges an Pilzen zu entdecken.
Wer wollte, fand auf dem Weg zur Saftlingswiese sogar noch genug für eine Pilzpfanne aus Steinpilz, Flockenstieligem Hexenröhrling, Trompetenpfifferling, Fichtenreizker und anderen Speisepilzen.

Aufstellen der Hütte


Bei den Saftlingswiesen mussten wir feststellen, dass Menschen mit fehlgesteuerter Energie die kleine Schutzhütte umgekippt hatten. Das Problem lösten die Thüringer Pilzfreunde umgehend. Sie legten Hand an, um das Hüttchen wieder auf seine Füße und an seinen Platz zu stellen.

Blick auf die Wiese


Zu unserer Freude und Überraschung hatten sich Einzelexemplare der Saftlinge, Wiesenkeulen und Korallen so tief im Moos versteckt, dass sie vor dem Erfrieren bewahrt blieben.

Goldgelbe Wiesenkeule – Clavulinopsis helvola
Bei intakten Exemplaren des Kirschroten Saftlings – Hygrocybe coccinea war unter anderem das radialfaserige Ausblassen der Huthaut typisch.

So konnten wir an verschiedenen Saftlingsarten die bestimmungsrelevanten Merkmale wie Lamellenansatz und Schleimigkeit bzw. Klebrigkeit von Hut und Stiel beobachten.

Ganz junge Exemplare des Papageiensaftlings – Gliophorus psittacinus zeigten ihre Originalfarben.
Besonders auffällig waren die Frostschäden. Auf diesem Foto gut erkennbar, der Übergang von frisch-grün zu erfroren-weiß.
Ganz typisch waren Farbe und Honiggeruch für den
Honigsaftling – Hygrocybe reidii.
Die Zähen Saftlinge – Gliophorus laetus waren fast alle hinüber.
Dieses Schicksal teilten leider alle Zerbrechlichen Saftlinge – Hygrocybe ceracea und alle Stumpfen Saftlinge – Hygrocybe chlorophana. Hingegen waren einige Wiesenellerlinge, Jungfernellerlinge und auch Graue Saftlinge noch gut in Schuss.

Ältere Exemplare des Granatroten Saftlings – Hygrocybe punicea waren Matsch. Viele wiesen Frostschäden in Form farblicher Veränderungen auf. Nur ganz junge Fruchtkörper zeigten die typische granatrote Färbung.


Eine Bank am kleinen Teich bot Platz für eine Auswahl der ca. 100 gefundenen Pilzarten, von denen nicht alle einen Namen bekommen konnten.

Bei der Fundbesprechung
Unklar blieb der Name dieses markanten, gelbstieligen, trockenen Saftlings mit dem flatterigen gelben Hutrand
(ca. 4cm Hutdurchmesser).
Ausgelegte Saftlinge

Von den beiden Pilzfreunden aus Coburg, die uns begleitet hatten, hatte sich ein Kollege der holzbewohnenden Kleinpilze angenommen. Diverse Holzstücke und Äste mit Kleinpilzen wanderten in sein Körbchen. Sie werden nachbestimmt, so wie auch einige der Großpilzarten.
Jochen Girwert hat es dankenswerterweise übernommen, nach umfangreicher Zuarbeit von Harald Ostrow, die Fundliste der Exkursion zu erstellen und eine der unklaren Saftlingsarten zu bestimmen. Nach der Fundbesprechung ging es zurück. Vor dem Einsteigen in die Fahrzeuge überraschte uns dann noch ein Feuersalamander.
Ein rundum gelungener Tag.

Text: Claudia Hämmerling
Fotos: B. Nikelski, C. Hämmerling, F. Langguth, N. Linz

Fundliste folgt.