NSG „Sonder“
Termin: 30.08.2025 / 10:00 Uhr – 14:00 Uhr
Ort: Neunheiligen / MTB 4730,33
Teilnehmer: 10
Exkursionsführung: Sabine Mock
Text: Sabine Mock
Bilder: F.Langguth, Jochen Girwert, Sabine Mock
Am 30.8.2025 fand die Exkursion in das Naturschutzgebiet Sonder statt. Dank der Bemühungen von Jochen Girwert erhielten wie im Vorfeld von der Unteren Naturschutzbehörde des Unstrut-Hainich Kreises eine Betretungs- und Sammelgenehmigung für das Schutzgebiet zu wissenschaftlichen Zwecken.

Das Gebiet der „Sonder“ stellt eine große Waldinsel zwischen Schlotheim und Marolterode auf der einen Seite und Hohenbergen, Issersheiligen und Neunheiligen auf der anderen Seite dar. Der Untergrund des 350 m über NN gelegenen Gebietes wird vom Keuper dominiert. Nur im Nordosten, im Übergang zum „schlotheimer Graben“ , steht der Muschelkalk an.



Rötliche Lacktrichterling – Laccaria laccata

Die Vegetation ist typisch für das Thüringer Becken. An Bäumen dominieren Traubeneiche, Hainbuche, Winter- und Sommerlinde. Ansonsten gibt es aber auch eine Vielzahl anderer Obst-, Laub- und Nadelbäume eingestreut.

Das Waldgebiet der Sonder ist seit 1961 Naturschutzgebiet und inzwischen auch Teil des europäischen Schutzgebietssystems NATURA 2000. Kernstück des Gebietes ist der Hanfsee, der durch Auslaugung von Steinsalzen im geologischen Untergrund entstanden ist. Er ist der größte von ehemals 6 Erdfällen dieser Art. Diese Erdfälle füllten sich durch Regenwasser , ohne Zu- und Abläufe. Durch Verlandungsprozeße bildeten sich Moore, die heute fast komplett verlandet sind. Auch der Hanfsee weist keine freien Wasserflächen mehr auf. Mit dem derzeitigen Jahresniederschlag ist auch sein Verschwinden vorprogrammiert.

Mit seiner isolierten Lage im Thüringer Becken stellt der Hanfsee eine Rarität in der Region dar. An das Moor angepasste, aber inzwischen selten gewordene Pflanzen prägen ihn: Torfmoose, Moorbirken, Wollgras, Sonnentau, Fieberklee, Sumpffarn und verschiedene Seggenarten.

Nach 3 Stunden Begehung trafen sich die 10 Exkursionsteilnehmer an einem schönen Sitzplatz an der „Cafelinde“, um bei Kaffee (mitgebracht) die Funde zu begutachten.


Einen Dank an Jonas und Sabine für die Vorbereitung.