bookmark_borderEindrücke von der Landespilzausstellung 2023

Die Landespilzausstellung in Ilmenau war in jeder Hinsicht eine gelungene Veranstaltung.

Der Veranstaltungsort war hervorragend gewählt. Das lichtdurchflutete Parkcafé der Festhalle Ilmenau bot eine perfekte Kulisse mit genügend Raum, um die beachtliche Anzahl von 520 Pilzarten auf liebevoll dekorierten Tischen zu präsentieren.

Vor dem Eingang wurde eine großzügige Pilzlandschaft aufgebaut. Hier standen besonders auffällige und prominente Exemplare zur Schau, als Einstimmung auf die Ausstellung.

Rund 750 Interessierte kamen zu Besuch und gaben ein durchweg positives und erfreuliches Feedback.

Jeder Gast wurde am Eingang freundlich in Empfang genommen. Wer dann nicht auf eigene Faust die Tische erkundete, um zu bestaunen, was 47 Pilzfreunde aus allen Ecken Thüringens zusammengetragen und aufgebaut hatten, konnte sich mit allen Fragen an einen der vielen Fachleute wenden, die nur darauf warteten, ihr Wissen und ihre Begeisterung weiterzugeben.

Für die Allerneugierigsten, also für die kleinen Besucher, wurde allerhand geboten.

Es gab eine Malecke, einen Riechtisch zum Erschnuppern interessanter Gerüche von Pilzen und ein Quiz, welches mit viel Geschick und Enthusiasmus begleitet wurde.

Die Kinder und auch viele wissbegierige Erwachsene waren davon begeistert und den Einen oder Anderen hat man so dafür gewinnen können, tiefer in die Welt der Pilze einzutauchen.

Die Thüringer Arbeitsgemeinschaft Mykologie konnte im Zuge der Ausstellung sechs neue Mitglieder gewinnen.
Sicherlich hätten es Einige verdient, für Ihren Beitrag zu diesem Erfolg, gesondert erwähnt zu werden. Darauf verzichte ich, denn ich denke, es war die Zusammenarbeit aller Beteiligten, die diese Veranstaltung zu einem besonderen Ereignis werden ließ.

Die Organisation war großartig, ebenso die Kommunikation bei der Vorbereitung.

Die vorzügliche Versorgung der Pilzfreunde mit Kaffee und Kuchen und allerlei guter Hausmannskost trug erheblich zur fabelhaften Stimmung bei.

Abschließend kann man sagen, dass die ThAM hier mehr als nur tolle Pilze präsentiert hat.
Man hat sich als Verein präsentiert und die Begeisterung für die Mykologie greifbar gemacht.
Ein großes Lob an alle, die das ermöglichten!

Ein besonderer Dank des Vorstandes geht an die Thüringer Stiftung Ehrenamt für die großzügige Spende in Höhe von 1500€ zur Ausrichtung der Pilzausstellung.

Text: Paul Glombitza
Fotos: ThAM Team

bookmark_borderThAM-Exkursion am 23.09.2023 in Neustadt an der Orla – Ostthüringen mit anschließender Mitgliederversammlung

Termin:                     23.09.2023 / 10:00 bis 14:00 Uhr 
Ort:                            Neustadt an der Orla, Bismarckturm / MTB 5236,23
Teilnehmer:              51
Exkursionsführung: Harald Jahn

Die vierte Vereinsexkursion 2023 führte auf den Kesselberg bei Neustadt/Orla.
Schon aus der Ferne war der Treffpunkt gut anzusteuern, denn er befand sich am Fuß des weithin sichtbaren Bismarckturms.

Das Exkursionsgebiet befindet sich auf leicht saurem sandigem Boden auf einer Höhe um 425 m ü. NN. Die Nadelbäume Kiefern, Fichten und Lärchen dominieren den Bestand, ohne dass Buchen, Eichen und Birken fehlen. An Senken und Bergflanken befinden sich Teiche. Also handelt es sich um ein strukturreiches Gebiet. Die Vorexkursion hatte gezeigt, dass es im Gegensatz zu vielen anderen Teilen Thüringens Pilze geben würde.

Die Exkursionsbeteiligung war mit einundfünfzig Personen ungewöhnlich gut. Neben den ThAM-Teilnehmern waren viele Gäste dabei. Es gab sogar mediales Interesse. Mit den drei Ortskennern, dem Pilzberater Harald Jahn und Matthias Klethe und Henry Terp wurden drei Gruppen gebildet, die ins Gebiet führten.

Es kamen ca. einhundertfünfzig Arten zusammen. Nach zweistündiger Exkursion wurden die Funde ausgelegt und besprochen.

Fundbesprechung

Der Bismarckturmverein Neustadt nutzt Turm und Gelände. Willkommen war ein kleiner Imbiss. Auch die Möglichkeit den Turm zu besteigen und in die weite Ferne zu blicken, sorgte für eine Veranstaltung, die in guter Erinnerung bleiben wird.

In Pillingsdorf folgte die ThAM-Mitgliederversammlung 2023. Aber das ist ein eigenes Kapitel.

Nach den Angaben von Harald Jahn
Fotos: Frank Langguth

bookmark_borderThAM-Exkursion nach Nordthüringen: Nördlicher Teil Alter Stolberg bei Nordhausen

Termin:                      26.08.2023 / 10:00 bis 13:00 Uhr 

Ort:                             Nördlicher Teil Alter Stolberg bei Nordhausen / MTB 4431,3

Teilnehmer:              11

Exkursionsführung:             Hartmut Schubert


Das Landschaftsschutzgebiet „Alter Stolberg“ gehört zum größten Teil zu Thüringen, im Osten liegen jedoch auch einige Flächen auf dem Gebiet von Sachsen-Anhalt. Der Höhenzug ist Teil der Südharzer Gipskarstlandschaft und hat eine Fläche von ca. 623,3 Hektar.

Der Kartierungsquadrant war ein Buchen-Mischbestand auf Gipskarst. Das Gelände war geprägt von Steilhängen und Hohlwegen.
Die Tage vor der Exkursion waren regenreich und die Vorexkursion versprach viele Funde.

Viele Wege waren aufgeweicht und im Wald war einiges an Windbruch und losen Ästen zu sehen.
Wachsam, vorsichtig, aber unerschrocken wurden 125 Arten kartiert.

Manche Arten, wie der Spitzschuppige Stachel-Schirmling, waren zu hunderten zu finden.


Viele Exemplare mussten im Anschluss noch unters Mikroskop.
Mit großem Ehrgeiz gab Hartmut Schubert, so noch vielen Funden einen Namen.

Text: Jochen Girwert
Fotos: Frank Langguth

bookmark_borderThAM-Exkursion in die Rhön – Horn mit Kahlköpfchen bei Urnshausen/Rhön

Termin: 24.06.2023 / 10:00 bis 14:00 Uhr
Ort: Urnshausen/Rhön, Kahlköpfchen / MTB 5227,3
Teilnehmer: 5
Exkursionsführung: Thomas Schindhelm

Bericht von Christine Morgner und Wolfgang Stark

Die Rhön ist für ihre tolle Landschaft, viele Orchideenarten und Spezialitäten zum Genießen bekannt. Daher starteten wir unsere Anreise zur geplanten ThAM-Exkursion am 24. Juni bereits einen Tag früher. Wir wollten in der Thüringischen Rhön noch einige Raritäten besichtigen. Die drückende Hitze hatte in den vergangenen Tagen dazu geführt, dass kaum noch Großpilzarten zu finden waren.
Am 23. Juni gab es Gewitter und somit sogar starken Regen, der aber für unsere Exkursion viel zu spät auftraf. Entsprechend gering war unsere Fundliste, die fünf pilzaffine Personen zusammentrugen. Thomas Schindhelm führte uns zu den Kahlköpfen mit Horn in Urnshausen. Bei ca. 430 Höhenmetern begannen wir den Aufstieg um bei etwa 610 m einen herrlichen Ausblick auf die Kuppenlandschaft zu erhalten.

Die Tierwelt war schon recht aktiv unterwegs. So konnten wir viele Schachbrett-Edelfalter (Melanargia galathea) auf Alant sehen.

Am Aussichtspunkt verweilten wir für eine kurze Zeit und konnten einige Fachgespräche führen.
Im Anschluss ging es dann im Laubwald bergab, geschützt vor den bereits wieder drückenden und schwülen Temperaturen. Dort sahen wir Basaltsteinblöcke aus ehemaligen Steinbrüchen.

Pilzarten, die wir gefunden hatten waren folgende:

Eichenmehltau (Erysiphe alphitoides)
Coprinellus spec.
Rotrandporling (Fomitopsis pinicola)
Bucheneckenscheibchen (Diatrype disciformis)
Colletotrichum trichellum ex Hedera helix

Gestielte Gallertträne (Dacrymyces capitatus)
Striegelige Tramete (Trametes hirsuta)
Papageien-Täubling (Russula ionochlora)
Mairitterling (Calocybe gambosa)
Schmetterlingstramete (Trametes versicolor)

Fotos: Christine Morgner

bookmark_borderThAM-Exkursion Jechaburg bei Sondershausen

ThAM-Exkursion im Wonnemonat

Termin:                       13. Mai 2023 / 10:00 bis 13:00 Uhr 

Ort:                              Jechaburg bei Sondershausen / MTB 4630.242

Teilnehmer:                18

Exkursionsführung:    Heike Kramer

Nach der langen Winterszeit gab es offenbar wieder Lust auf Pilzsuche. Unter „internationaler“ Beteiligung aus Hessen und Sachsen-Anhalt ging es erwartungsfroh ins Exkursionsgebiet. Dieses bietet sehr schöne Rotbuchenwälder auf Kalk.

Abb.: Jechaburg, der schön gelegene Ortsteil von Sondershausen

Abb.: Gute Ausbeute an Maipilzen

Die frohen Erwartungen auf viele Pilzfunde wurden etwas enttäuscht. Zwar gab es viele Maipilze, aber das Artenaufkommen war insgesamt verhalten. Davon hat sich niemand die Laune verderben lassen. Es gab mit dem Dungbewohner Pseudombrophila ripensis doch noch einen seltenen Fund. Diese Art wurde schon im März 2023 bei der Wanderslebener Gleiche gefunden. Zurzeit gibt es in Pilze-Deutschland aber nur vier Einträge bundesweit.

Abb.: Pseudombrophila ripensis (Foto Wieschollek). Die Fruchtkörper können an eine
         Geopora-Art erinnern

Abb.: Der Kern der Exkursionsgruppe