Die meisten Pilzfreunde ahnten es wohl schon und machten sich gar nicht erst auf den Weg zum Treffpunkt am Riechheimer Berg unweit Hohenfelden: Wegen der fast schon wieder extremen Trockenheit gab es so gut wie keine terrestrisch wachsenden Pilze. Die wenigen Unbeirrbaren [1] die zur Exkursion gekommen waren, machten sich trotzdem auf den Weg, mit der Hoffnung im Hinterkopf, dass eine Feuchtstelle oder ein Bachlauf vielleicht doch einige Pilze zutage fördern würden. Die Hoffnung war aber weitgehend trügerisch. Es gab wirklich beinahe weniger als nichts an Pilzen. Als nahezu einziger Blätterpilz trat gelegentlich Psathyrella candolleana (Lilablättriger Saumpilz) auf. Neben einigen Holzbewohnern wurde auch der nicht leicht zu findende Brandpilz Urocystis primulae (Fruchtbrand der Primeln) entdeckt und in einem ausgetrocknetem Bachbett wenige Scuttelinas [2]. Die Teilnehmer machten aber aus der Not eine Tugend, indem sie auch mal über den mykologischen Tellerrand hinausblickten. So gab es neben mehreren Orchideenarten auch reichlich Exemplare der Sibirischen Schwertlilie (Iris sibirica [3] zu sehen, einer in Thüringen stark gefährdeten Pflanzenart. Entlang der Wege patrouillierten zahlreiche Tagfalter, darunter in großen Mengen der Kleine Eisvogel (Limenitis camilla) [4], eine in Thüringen gefährdete Art. Andere reichlich vorhandene „zoologische Objekte“, vor allem Bremsen und Mücken, reduzierten allerdings den Lustgewinn in der Natur etwas.