Zur Pilzexkursion am 19. Juli hatten sich nur etwa 10 Pilzfreunde eingefunden. Grund für die vergleichsweise geringe Beteiligung war wohl neben der Kurzfristigkeit der Ankündigung die extreme Trockenheit, die bereits seit März mit wenigen Unterbrechungen über Thüringen hereingebrochen ist. Dadurch waren die Erwartungen ausgesprochen niedrig, so daß eigentlich nur positive Überraschungen eintreten konnten.
Das Exkursionsziel Luisenthal befindet sich ca. 15 km südlich Gotha in den Vorbergen des Thüringer Waldes. Die Wälder des Gebietes sind durchgängig forstlich überprägt und bestehen zum größten Teil aus Fichtenforsten. Laubhölzer wie Bergahorn, Birke oder Vogelbeere sind nur in geringem Maße beigemischt. Die Strategie des Pilzesammelns konnte nur so aussehen, konsequent sich entlang der Bäche des Untersuchungegebietes zu bewegen.
Die Waldflächen waren absolut frei von Pilzen, wenn man von einigen communen Holzbewohnern absieht. Der Lehmgrund westlich Luisenthal wird von einem kleinen Bach durchflossen, in dessen Aue sich Versumpfungsstellen befinden, die z.T. mit Torfmoosen (Sphagnum spp.) bewachsen sind. Tatsächlich fanden sich in diesem Bereich Pilze, und das nicht zu knapp! Neben einigen Täublingen, Milchlingen, Wulstlingen, Röhrlingen und wenigen anderen Mykorrhizapilzen, darunter einige Schleierlinge und Rißpilze, waren es vor allem Ascomyceten, die die Aufmerksamkeit der Pilzfreunde auf sich zogen. Der Sumpf-Haubenpilz (Mitrula paludosa) war eine dieser Arten, daneben zog ein Schildborstling (Scutellinia subhirtella), welcher sehr häufig auf feucht liegenden Fichtenzapfen wuchs, die Aufmerksamkeit der Pilzfreunde auf sich. Die anschließende Fundauswertung dauerte länger als eine halbe Stunde, was zeigt, dass die anfänglich erwähnte positive Überraschung tatsächlich eintrat und eine Pilzausbeute zusammenkam, die zu Anfang der Exkursion niemand erwartet hatte (vgl. Fundliste).