In der idyllisch gelegenen Pension „Augustenthal“ trafen sich Anfang Juni 13 Pilzfreunde der ThAM, um knapp 3 Tage lang die Pilzflora am Südrand des Thüringer Waldes zu studieren. Von Peter Püwert und Ingo Wagner vorbereitet, fanden die angereisten Pilzkundler angenehme Arbeitsbedingungen vor. Für Mikroskope und teilweise umfängliche Bücherkisten stand genug Platz zur Verfügung, so dass schnell eine intensive Arbeitsatmosphäre entstand. Da nicht nur der Wirt, sondern auch einige der angereisten Gäste für das leibliche Wohl gesorgt hatten, artete das Treffen zeitweilig beinahe in Schlemmerei aus. Als Exkursionsziele hatten die Sonneberger Pilzfreunde verschiedene Gebiete im Großraum ausgewählt, u. a. auch neue Naturschutzgebiete im ehemaligen Grenzstreifen [1] [2] sowie Standorte mit Weißtannen [3 – Phellinus hartigii]. Das Pilzwachstum war zwar nicht optimal, aber wenn die Großpilze nicht ausreichend vorhanden waren, wurde auf Rindenpilze und kleine Ascomyceten „umgestellt“ [4 – Vibrissea truncorum]. Die Auswertung ist noch nicht abgeschlossen [5], aber einige bemerkenswerte Funde sollen trotzdem schon genannt werden, wie etwa der seltene Rindenpilz Xenasma pulverulentum oder die mykoparasitische Tremella mycophaga auf der Orangefarbenen Mehlscheibe (Aleurodiscus amorphus) auf Tanne. Bemerkenswert auf Grund seiner Wirtswahl ist sicher auch der imperfekte Pilz Sphaeropsis visci, welcher auf der Tannenmistel (Viscum laxum subsp. abietis) gefunden wurde. Neu für Thüringen dürfte auch Inocybe alnea, der Erlen-Risspilz [6] sein.