Anfang Mai diesen Jahres erschien das umfangreiche Werk über die Großpilze Jenas in einer Auflagenhöhe von 700 Exemplaren. Es werden ca. 2000 Pilzarten vorgestellt, die reichlich bebildert sind. Erhältlich ist das Buch unter pilzflora.jena@gmail.com, im Myko-shop zum Preis für 49,90 €. Informationen zum Buch unter funga-jena.de
Wie alljährlich fand auch in diesem Jahr ein ThAM-Arbeitstreffen statt. Tagungsort war das Hotel Garni „Rennsteigblick“ in Schmiedefeld bei Saalfeld.
Der Ort befindet sich im Thüringer Schiefergebirge auf ca. 700m ü NN. Die Organisation hatte Sven Heinz in die Hand genommen. Alles war perfekt, ihm gilt ein großes Dankeschön.
Frank P., Claudia, Frank L. und Thomas bei konzentrierter Bestimmungsarbeit
Frank Putzmann erklärt dem Bürgermeister von
Schmiedefeld die Flechten und den Hausschwamm
Außer Frühstück war alles auf Selbstversorgung ausgerichtet. Das allabendliche Grillen wurde in bewährter Weise von Frank Putzmann übernommen. Das Essen schmeckte an der frischen Frühlingsluft vorzüglich. Auch ihm ein großer Dank dafür.
Der Mai hier war lange trocken und winterlich, sodass das Pilzaufkommen nicht berauschend war. Dennoch haben wir mehr Pilze gefunden, als wir erwartet hatten. Wir hatten tatsächlich bis spät abends reichlich Pilze zum Bestimmen und Auswerten. Die erste Exkursion einer Gruppe ging Richtung Morassina, einem stillgelegten, heute als Museum dienendem Bergwerk. Die andere Gruppe begab sich in das NSG Höllthal bei Lichte.
Vor Ort fanden wir reichlich Blätterpilze, z. B. Helmlinge, Mürblinge, Häublinge, Risspilze, Tintlinge, Schwindlinge, und jede Menge „Stöckchenumdreherpilze“, sprich kleine Ascomyceten oder Rindenpilze und Porlinge.
Galerina-sideroides – Weißgenatterter HäublingPhellinus laevigatus – Birkenfeuerschwamm (auf Weide!) Foto: F. Langguth, rev. F. DämmrichEin Highlight war der in Thüringen bisher nur selten gefundene, Omphaliaster asterosporus, Syn. Hygroaster asterosporus, der Starkgeriefte Sternsporling (leg. W. Stark)
Am Samstag führte die Exkursion ins und ans Arnsbachtal zwischen Piesau und Gräfenthal.
Bei herrlichem Wetter gab es eine fantastische Aussicht von der Teufelskanzel ins Arnsbachtal Suche nach Brandpilzen an der Bornbachswand, wo durch einen Waldbrand in 2018 eine größere Fläche Wald den Flammen zum Opfer fiel. Foto: F. Langguth
Zum Abschluss der Exkursion gab’s noch einen Abstecher zu einem Quellmoor mit kleinen gelben Kostbarkeiten und den relativ seltenen Wasser- und Backenzahn-Kreisling.
Mitrula paludosa – Sumpfhaubenpilz
Cudoniella tenuispora – Backenzahn-Kreisling Foto: F. Langguth
Echte Pilzliebhaber schrecken vor
nichts zurück, nicht einmal vor
eiskaltem Wasser.
Zum Exkursionsende eine verdiente kleine Rast mit ersten Fundauswertungen
Fazit: Eine sehr schöne, erfolgreiche Tagung!
Text und Fotos, wenn nicht anders angegeben, C. Hämmerling & A. Vesper
Ziel: Orchideen und Frühjahrspilze bei Jena/Löberschütz
Treffpunkt war der obere Parkplatz in Löberschütz. Heike
Schneider und Holger Kössel, beide in der Jenaer Pilzgruppe aktiv, hatten
eingeladen. Insgesamt waren 11 Teilnehmer dabei (Paul Glombitza, Hannes Hiller,
Denise Horn, Ines Jabs, Frank Langguth, Gabriele Müller, Christine Morgner, Ines
Neuber und Erika Ruske). Holger Kössel gab zunächst eine Einführung in das
Gebiet. Dabei wurde auch das Buch „Thüringens Orchideen“ vorgestellt und auf zu
erwartende Orchideen und Pilze hingewiesen. Holger Kössel, der die Führung
übernahm, hatte in akribischer Vorbereitung das Gebiet für uns bereits am Tag
zuvor erkundet. Danach ging es los. Steil bergan wurde zunächst die Flachsleite
besucht. Im Anschluss daran begannen wir den Aufstieg zur Zietschkuppe, einem markanten
Aussichtspunkt. Die Anstrengungen und Mühen wurden mit einer bereits
erstaunlich reichhaltigen Pflanzenwelt belohnt. Wir sahen unter anderem Purpurknabenkraut,
Dreizähniges Knabenkraut, Blasses Knabenkraut, Spinnen- sowie Fliegen-Ragwurz. Auch
Schmetterlinge wie das Tagpfauenauge, der Aurora-Falter und der Pantherspanner
waren zu sehen. Weiterhin haben wir an Pilzen folgende Arten gefunden:
Speisemorchel (Morchella esculenta)
Judasohr (Auricularia
auricula-judae)
Striegelige Tramete (Trametes hirsuta)
Erbsenrost (Uromyces
pisi) an Zypressenwolfsmilch
Weitlöchriger Stielporling (Polyporus arcularis)
Holunder-Rindenpilz (Lyomyces sambuci)
Stäublingsschleimpilz (Enteridium lycoperdon)
Oranges Brennesselbecherchen (Callorina neglecta)
Zunderschwamm (Fomes fomentarius) an Buche
Birkenporling (Piptoporus betulinus)
Eichenwirrling (Daedalea quercina) an Eiche
Es war eine sehr interessante Exkursion, die uns auch Wiesensalbei,
Pfingstrosen, Salomonsiegel, Zypressenwolfsmilch, Kreuzblümchen u.v.a. Arten zeigte.
Vielen Dank an die Veranstalter.
Teilnehmer: Claudia Hämmerling, Christine Morgner, Wolfgang Stark, Yvonne Gießler-Stumpf, Wolfgang Stumpf, Klaus Haßmann, Frank Putzmann, Michael Vogel
Exkursionsgebiet: Pirschelgrund zwischen Paulinzella und Solsdorf
MTB: 5232/22
Aufgrund der Trockenheit der letzten Monate und der ersten Nachtfröste fiel die Exkursion in Gräfenthal (Saftlingswiese) aus. Yvonne Gießler-Stumpf lud kurzfristig zu einer Pilzexkursion in das Waldgebiet um Paulinzella ein, an der acht Pilz-Freunde teilnahmen.
Vor der Exkursion wurden mitgebrachte Pilze begutachtet, u.a. Lentinellus vulpinus (Runzelhütiger Zähling).
Eine Forsthütte, nahe der eindrucksvollen, mehr als 230 Jahre alten „Methusalemkiefern“, war der Ausgangspunkt der vierstündigen Pilzexkursion entlang breiter Forstwege über bemosste Flächen, Bachauen. Insgesamt wurden erstaunliche 90 Pilz-Arten gefunden! (siehe Fundliste)
Die Pilzexkursion endete zur Freude aller mit einer zünftigen Stärkung bei bester Laune mit Fachsimpelei über die phantastische Welt der Pilze.
Ein ganz besonderer Dank gilt Yvonne, die diesen Exkursionstag am 3. November 2018 doch noch gerettet hat.
Die Festhalle in Ilmenau: Zum zweiten Mal Veranstaltungsort der Landespilzausstellung.
Die Landespilzausstellung vom 13.-14. Oktober 2018 war ein ganz besonderer Erfolg. Allen Unkenrufen zum Trotz gelang es in diesem extremen Dürrejahr 460 Pilzarten auszustellen. Die Pilze kamen überwiegend aus dem Ilmkreis und dem Kreis Saalfeld-Rudolstadt. Jochen Girwert, der Vorsitzende der Thüringer Arbeitsgemeinschaft Mykologie erklärte treffend, dass die Pilze in diesem Jahr „erkämpft“ werden mussten. Er und mehr als vierzig fleißige ThAM-Mitglieder hatten allen Grund, zufrieden zu sein. Dass es möglich war, ein so umfangreiches Artenspektrum zu zeigen, war zwar überwiegend den Mitgliedern der ThAM zu verdanken, aber auch Pilzfreundinnen und -freunden aus Sachsen, Rheinland-Pfalz und Nordrhein Westfalen. Auch sie haben einen Beitrag geleistet, indem sie ihre Pilzfunde zur Ausstellung in die Festhalle nach Ilmenau brachten.
Es gab aber nicht nur Pilze zu sehen, sondern auch jede Menge Anschauungsmaterial rund um den Pilz. Nicht nur für Kinder war eine putzige kleine Waldlandschaft mit ihren Bewohnern aufgebaut worden.
Es gab Stände, an denen handgegossene Pilze aus Kunstharz gezeigt wurden und gefriergetrocknete Pilze, die Frischpilzen zum Verwechseln ähnlich sahen. Außerdem wurden kunstvolle Pilzschnitzereien und Beispiele für Pilz-Basteleien vorgestellt. Auch das Thema Färben mit Pilzen wurde anschaulich erklärt. Zu guter Letzt bestand die Möglichkeit, etliche der für die Pilzbestimmung wichtigen Pilzgerüche unter kompetenter Anleitung selbst zu erschnuppern. Viele der mehr als 800 Besucher dieser Pilzausstellung nahmen dieses nützliche Weiterbildungsangebot gern an.
An dieser Stelle sei noch einmal allen gedankt, die durch ihre Unterstützung zum Gelingen der Ausstellung beigetragen haben. Ohne die vielen fleißigen Helfer wäre diese Pilzausstellung nicht möglich gewesen.
Und hier ein paar Eindrücke.
Die Ausstellung war gut besucht.
Die Besucher waren an den Exponaten und den Gesprächen mit Fachleuten sehr interessiert.
Das richtige Wahrnehmen von Pilzgerüchen war für Aktive und Besucher gleichermaßen spannend.
Pilze einmal einmal ganz anders: In einer Stickstoff-Atmosphäre gefriergetrocknet sahen sie täuschend echt aus.
Die Pilzmodelle aus Kunststoff unten verströmten keine charakteristischen Geruchsmerkmale, sahen aber oft täuschen echt aus.
Es gab Pilzberatungen und natürlich auch Fachsimpeleien zwischen den ThAM-Mitgliedern.
Es gab aus Pilzen geschnitzte kleine Kunstwerke.
Das Thema färben mit Pilzen wurde anschaulich demonstriert.
Baumpilze blieben anfänglich die einzige Hoffnung in diesem pilzarmen Jahr.
Es war zwar viel Arbeit, aber es war es hat sich gelohnt.